Obwohl es relativ leicht ist, mit XML-Daten umzugehen, haben wir in diesem Buch auf die Programmierung von Anwendungsprogrammen verzichtet. Dieses Thema ist so umfangreich, dass es zweifellos eigene Bücher füllen kann und dies auch tut. Wer sich dafür interessiert, eigene Anwendungen für die XML-Verarbeitung zu schreiben, hat sicherlich eine bevorzugte Programmiersprache. Vermutlich gibt es auch schon frei verfügbare oder kommerzielle Software (Bibliotheken), die den Einstieg erleichtern. In der Regel können die in diesem Buch genannten Programme, wie etwa die von James Clark, auch als Grundlage genommen werden, da sie zum Beispiel das Parsing erledigen.
Für den Perl-Programmierer ist es bestimmt keine
Überraschung, dass unter http://www.cpan.org/ eine Reihe
von XML-Modulen zu finden sind. Der
Java-Programmierer wird sich für das Apache-Projekt, die Software
von Sun, von James Clark oder auch von IBM
interessieren. Insbesondere für diese Sprache gibt es aber
bereits auch viel Literatur, wie zum Beispiel das Buch der
IBM-Entwickler
[mtn99]
[mtn99]XML and Java: Developing Web Applications
, Hiroshi Maruyama, Kent Tamura, Naohito Uramoto, Reading/MA, 1999, Addison-Wesley. Die Auswahl ist
so umfangreich, dass für jeden Kenntnisstand etwas Passendes dabei
sein sollte. Zusammen mit der freien Software bietet sich Java für
die XML-Verarbeitung geradezu an. So sehr, dass wir
dazu im nächsten Abschnitt noch ein paar Worte mehr zu verlieren
haben.
Unter den W3C-Spezifikationen ist das Document Object Model (DOM) für den Programmierer unverzichtbar. Informationen zu diesem baumorientierten Interface für den Zugriff auf XML-Dokumente sind im Web unter http://www.w3.org/DOM/ zu finden. Das zweite wichtige Interface ist die Simple API for XML (SAX). Diese ereignisorientierte Schnittstelle wurde von Dave Megginson entwickelt (http://www.megginson.com/SAX/).