Dieses Kapitel hat sich sehr stark an der historischen Entwicklung orientiert. Der geschichtliche Hintergrund von XML ist das Publishing (in Form von SGML). Als Folge davon hat sich dieses Kapitel mit Dokumenten auseinander gesetzt. Seit dem Erscheinen von XML sind aber viele Anwendungen entstanden (entweder als Implementation oder als Idee), die XML nicht als Dokumentenformat, sondern allgemeiner als Datenformat oder als Datenaustauschformat ansehen. Obwohl wir hier ganz bewusst auf die Wurzeln von XML eingegangen sind, möchten wir aber dennoch schon jetzt betonen, dass sich mit XML prinzipiell beliebige Daten beschreiben lassen. Welche Anwendungsidee dahintersteckt (Dokumente, Datensätze, Transaktionsdaten) spielt aus technischer Sicht keine Rolle. Das einfache Mitarbeiter-Beispiel im vorhergehenden Kapitel hat eigentlich schon gezeigt, dass XML-Daten keine Dokumente im engeren Sinn sein müssen. Mittlerweile ist es wohl keine gewagte Prognose mehr, zu behaupten, dass der größte Anteil der XML-kodierten Daten keine Dokumente, sondern andere Daten beschreiben wird. Allerdings wird auch die Unterscheidung immer schwieriger. XML-kodierte Dokumente erlauben eine breitere Verwendung als die bloße Darstellung (auf Papier oder Bildschirm) und XML-kodierte Daten lassen sich auch als Dokumente auf irgendeinem Ausgabegerät visualisieren. Die Aussage, auf die es hier ankommt ist, dass Sie bei XML durchaus an (Text-)Dokumente denken sollen, denn schließlich ist das die Herkunft, aber Sie sollten auch die unzähligen anderen Verwendungsmöglichkeiten im Hinterkopf behalten.