Unter den vielen Themen, die wir in diesem Buch nicht behandelt haben, ist das Resource Description Framework (RDF) zweifellos eines der interessantesten, anspruchvollsten und für die Fortentwicklung des Web — nach unserer Auffassung — das Wichtigste.
Wie Tim Berners-Lee in
[bern99]
[bern99]Weaving the Web - The Original Design an Ultimate Destiny of the
World Wide Web by its Inventor
- The Original Design an Ultimate Destiny of the
World Wide Web by its Inventor, Tim Berners-Lee, Mark Fischetti, San Francisco, 1999, HarperSanFrancisco schreibt,
enthält das Web Daten in einer maschinen-lesbaren Form,
jedoch nicht in einer maschinen-verständlichen
Form. RDF soll die Grundlage für ein Web schaffen, in
dem Daten in einer Art und Weise beschrieben sind (mit Metadaten),
so dass Programme eine intelligentere und bequemere Nutzung dieser
Daten erlauben. Er spricht hierbei von dem Semantic
Web.
Wie der Name schon verrät, stellt RDF nur den technischen Rahmen (Framework), um beliebige Datenobjekte (Resource) zu beschreiben (Description). Welche Syntax dazu verwendet wird, ist prinzipiell egal, aber (selbstverstándlich) gibt es eine XML-Syntax. Ein simples Beispiel zur Beschreibung einer Webseite zeigt das nächste Listing:
<?xml version="1.0"?> <rdf:RDF xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#" xmlns:DC="http://www.purl.org/dc/#"> <rdf:Description about="http://www.mintert.com/xml/buch/"> <DC:Title>XML in der Praxis</DC:Title> <DC:Creator>Henning Behme</DC:Creator> <DC:Creator>Stefan Mintert</DC:Creator> </rdf:Description> </rdf:RDF>
Hier handelt es sich um eine rdf:Description des Objekts, das hinter dem URI http://www.mintert.com/xml/buch/ steht. Das Vokabular zur Beschreibung ist nicht Teil von RDF, sondern wird in diesem Beispiel mit dem Dublin Core ausgedrückt. Diese Metadatensammlung definiert Elementtypen zur Beschreibung von bibliografischen Daten. Durch Verwendung zweier Namensräume (rdf und DC) wurden die Schemata hier kombiniert.
Das Beispiel ist viel zu vereinfachend, um als repräsentativ bezeichnet zu werden. Jedoch zeigt es die formalisierte und damit maschinell zu verarbeitende Vorgehensweise zur Beschreibung von Daten. Wer sich für die Details interessiert, sei auf die Spezifikationen beim W3C hingewiesen. Leser, die an der Vision Berners-Lees teilhaben wollen, sollten sein Buch lesen. Eine tiefere Beschäftigung mit RDF lohnt sich zweifellos; wir werden das jedenfalls tun und hoffentlich in der nächsten Auflage oder an anderer Stelle mehr zu RDF sagen.