Im Gegensatz zu Microsoft Word hat das Gegenstück aus Corels Office-Paket die SGML/XML-Unterstützung eingebaut. Zwar merkt man auch hier bei der XML-Editierung noch deutlich die Herkunft der Textverarbeitung, aber die direkte Integration der XML-Komponente ist in jedem Fall besser als ein Aufsatz in Form eines Zusatzprogramms.
Für das Anlegen eines neuen XML-Dokuments
wählen Sie einfach den entsprechenden Menüpunkt aus (vgl.
Abbildung
47). Bevor es losgeht, müssen Sie die
Kategorie
auswählen (
Abbildung
48). Dahinter
verbirgt sich
insbesondere die zu verwendende DTD und die
zugeordnete Layoutbeschreibung. In den Abbildungen ist als
Beispiel die Kategorie E-Mail
zu sehen. Es handelt sich
dabei um die einfache E-Mail-DTD aus Kapitel 4.
Wenn Sie eine eigene DTD verwenden möchten, müssen Sie als ersten Schritt einmal eine Kategorie dafür anlegen. Die Vorgehensweise ist sehr einfach und ohne die spärliche gedruckte Dokumentation, aber auch ohne viele Blicke in die Online-Hilfe durchzuführen. In Abbildung 49 ist zu sehen, dass im Fall von XML nicht viel zu tun ist. Im Wesentlichen ist der Dateiname der DTD anzugeben.
Der nächste Schritt besteht darin, den Elementen ein Aussehen zu verpassen ( Abbildung 50). Hier hat man alle Möglichkeiten, die WordPerfect bietet. Es lassen sich Formatierungen direkt eingeben (Schriftart, -farbe usw.) oder ein Stilname zuordnen, der später in WordPerfect beliebig gestaltet werden kann.
Beim Editieren kann man sich die Tags anzeigen lassen ( Abbildung 51). Der eingegebene Text wird entsprechend den Stileinstellungen angezeigt, etwa fett oder farbig. Durch die Baumdarstellung zur Linken ist es leicht, den Überblick über das Dokument zu behalten. Zum Editieren stehen in einem Pull-Down-Menü ( Abbildung 52) die üblichen Optionen zur Verfügung, die man auch aus anderen XML-Editoren kennt. Insgesamt hinterlässt WordPerfect einen guten Eindruck. Als Minuspunkte sind jedoch zu nennen, dass der Anwender die Möglichkeit hat, während des Schreibens die Gültigkeit zu verletzen. So lassen sich zum Beispiel beliebige Elemente einfügen, die gar nicht in der DTD vorhanden sind. Erst beim Speichern oder bei der expliziten Gültigkeitsprüfung zeigt das Programm die Fehler an. Bei unserem Kurztest ist es nicht gelungen, den Editor dazu zu veranlassen, schon beim Schreiben die Gültgkeit strikt durchzusetzen. Eine weitere wünschenswerte Möglichkeit, die leider fehlt, ist die Option, das XML-Dokument in der Kodierung ISO-Latin-1 abzuspeichern. WordPerfect bietet nur UTF-8 oder UTF-16 an.