Ende der achtziger Jahre, genauer im Jahre 1989, begann die Entwicklung des World Wide Web. Den Grundstein legte Tim Berners-Lee am CERN, dem Forschungszentrum der Europäischen Organisation für Kernforschung, in Meyrin bei Genf.
Als Auszeichnungssprache für die Dokumente entschied sich Berners-Lee für eine einfache, auf SGML basierende Sprache, die später den Namen Hypertext Markup Language erhielt. Damit führte die Entwicklung des Web die beiden zuvor genannten Stränge, strukturorientierte Texte auf der Grundlage SGML und Hypertext, zusammen.
Die Beliebtheit des World Wide Web stieg sprunghaft durch den ersten
Browser mit einer grafischen Oberfläche, XMosaic.
Die Version 1.0 von XMosaic erschien im April 1993.
Im weiteren Verlauf des Jahres programmierten die Entwickler
um Marc Andreesen am National Center for Supercomputing
Applications
(NCSA) Versionen für PC und Macintosh. Konsequent
wurde der Name systemneutral in Mosaic
verändert.
Im November 1993 führte Mosaic die Formulare als Erweiterungen
zu HTML ein.
Weitere umfangreiche Abweichungen vom Standard brachten die
Browser der Firmen Netscape — der Navigator
erschien im
Jahre 1994 — und wenig später auch Microsoft.
Parallel dazu hat das World Wide Web Consortium (W3C) die Entwicklung von HTML und den Cascading Style Sheets (CSS) betrieben. Unter den Beteiligten sind Dave Raggett für HTML und Håkon Lie für CSS zu nennen Die jüngste Vertreterin dieser Sprachenfamilie ist die Extensible Markup Language (XML). Sie wird von einer Arbeitsgruppe des W3C betreut, dessen Leitung Jon Bosak von Sun inne hat. Ein weiterer, im SGML-Umfeld angesehener Mitarbeiter ist James Clark.
Der erste XML-Entwurf wurde im November 1996 im Rahmen der SGML'96-Konferenz in Boston vorgestellt. Im darauffolgenden Jahr begann die große XML-Begeisterung, die schließlich in der Vorstellung des Proposals durch die zuständige Arbeitsgruppe des W3C auf der SGML/XML'97 am 8. Dezember in Washington gipfelte. Man beachte, dass XML innerhalb eines Jahres ein gleichberechtigtes Thema der SGML-Konferenz der GCA wurde. Die weitere Entwicklung darf mit Spannung erwartet werden.