Cool, calm and connectedBeinahe Rolling Stones
The process of tying two items together is the important thing.Vannevar Bush
Wer Hypertext im Allgemeinen und HTML im Besonderen kennt, will die wesentliche Eigenschaft beider natürlich nicht missen: die Möglichkeit, Textstellen und Dateien miteinander über einen Link (Verbindung) zu verknüpfen. Es versteht sich von selbst, dass das in XML möglich ist. Seit 1998 existieren zwei Entwürfe (Working Drafts) in unterschiedlichen Versionen — je einer zu XLink und XPointer. Eve Maler und Steve DeRose, David Orchard und Ben Trafford haben XLink herausgegeben, und die beiden erstgenannten haben zusammen mit Ron Daniel Jr. XPointer zusammengestellt. Die Entwürfe sind die Nachfolger des von Tim Bray und Steve DeRose verfassten Entwurfs aus dem Jahr 1997.
Anders als die Syntax der Sprache (DTDs)
ist die Spezifikation des Linkings noch nicht abgeschlossen; die
gegenwärtig vorliegenden Entwürfe müssen dem W3C
— möglicherweise modifiziert — noch als Proposed
Recommendation
zur Abstimmung vorgelegt werden. Erst danach
haben die dann Recommendation
genannten Dokumente den
Status eines Standards.
Grund dafür, nicht einfach das Link-Konzept von HTML zu übernehmen, war, dass man im SGML-Bereich bereits Besseres kannte und sich natürlich nicht mit dem Wenigen, das HTML dagegen bot, zufrieden geben wollte. Das Ergebnis der Überlegungen ist: Es gibt auch in XML einfache Links wie bislang aus HTML bekannt. Darüber hinaus aber wird es zukünftig erweiterte und multidirektionale Links geben sowie solche, die einzelne Elemente in XML ansprechen können. Letztere sind die oben erwähnten XPointer.
Drei Standards waren für die Entwicklung der Link-Sprache von XML besonders wichtig. Deren bekanntester ist HTML, denn das von dort bekannte Verknüpfen von Texten und Textpassagen muss im Sinne der Abwärtskompatibilität auch in XML gewährleistet sein. Aber es gibt zwei weitere existierende Standards, auf die das W3C gebaut hat: die Hypermedia/Time-based Structuring Language (HyTime, ISO/IEC 10744) und die Leitlinien der Text Encoding Initiative (TEI).
Bevor die einzelnen Link-Möglichkeiten vorgestellt werden können, müssen ein paar zentrale Begriffe geklärt werden. Anschließend beschäftigen wir uns zunächst mit XLink (einfache und erweiterte Links) und abschließend mit den XPointer-Verweisen.