Grundsätzlich gibt es zwei Wege, wie die Autorendaten
ins Web transportiert werden: Der ersteWeg führt über Browser, die
XML verstehen, wenn sie einen darauf
bezogenen Parser integriert haben, der die wohlgeformten
Dokumente einliest. Anschließend geben die Web-Clients die
Daten einem Style Sheet entsprechend aus — oder sie
lesen auch die DTD und prüfen zusätzlich, ob es
sich um ein gültiges (valid
) XML-Dokument
handelt. Der zweite Weg ist, aus den
XML-Quellen HTML zu generieren und
dies entweder als statische Datei auszuliefern oder dynamisch
(auf Mausklick) zu erzeugen. Um die erste Möglichkeit soll es
hier nicht gehen, weil unter anderem zum Zeitpunkt des
Schreibens die nötigen Browser noch nicht vorhanden
waren. Außerdem will man (siehe oben) vielleicht auch gar
nicht immer das gesamte Dokument oder alle zu einer Anwendung
gehörenden Daten übers Netz schicken, wenn es reicht, ein paar KByte
reisen zu lassen.
Auch die Entwicklung der Extensible Style
Language (XSL) ist noch nicht
abgeschlossen. Absehbar ist zwar, dass der Funktionsumfang
DSSSL-o entsprechen wird (siehe Kapitel 9), aber wie das genau aussehen wird, steht
noch in den sprichwörtlichen Sternen. Aus diesen Gründen ist
James Clarks
Werkzeug Jade zwar nur ein Hilfsmittel, aber
immerhin eines, an das die Implementierung der XSL
erst einmal heranreichen mussSeit Mitte April 1998
existiert von Netscapes freiem Browser-Sourcecode eine Version,
die XML-Möglichkeiten durch
James Clarks
expat enthält. Allerdings lassen sich
XML-Daten
nur
mit Hilfe von
CSS darstellen, noch nicht mit XSL.
.
Was hier und jetzt folgt, nutzt über Jade DSSSL in seiner ursprünglichen Form als Scheme-Dialekt. Wenn XSL fertiggestellt ist, dürfte eine solche Anwendung anders aussehen, weil sie der in Kapitel 9 dargestellten Notation entsprechen wird. Die jetzige Fassung ist dann zwar nicht obsolet, aber schon aus Standardisierungsgründen sollte man sich so früh wie möglich mit XSL und der dazugehörigen Notation beschäftigen. Dass das in und mit dieser Anwendung noch nicht geschehen ist, liegt daran, dass die vorhandene Implementierung (noch) zu wenig erlaubt. Bei einem Technology Preview (O-Ton Microsoft) ist das sicherlich verzeihlich.