12.5 XMetal

Von der Firma Softquad kommt ein relativ neuer XML-Editor für gehobene Ansprüche. Dem einen oder der anderen wird der Firmenname bereits etwas sagen. Softquad hat bereits eine lange SGML-Geschichte, zum Beispiel mit dem Editor Author/Editor. Die HTML-Version ist unter dem Namen Hotmetal als einer der ersten HTML-Editoren bekannt. Wer eines der beiden Programme kennt, wird sicherlich auch die Darstellung des Dokuments kennen (vgl. Abbildung 40). Neben der formatierten Ansicht inklusive XML-Tags, kann man sich den Quellcode ansehen (vgl. Abbildung 41) oder die Tags einfach ausschalten (vgl. Abbildung 42).

Abbildung 40: XMetal mit eingeschalteten Tags

Abbildung 41: Die Quell-Ansicht von XMetal

Abbildung 42: XMetal ohne Tag-Darstellung

Zur Editierung eignet sich am besten der Modus mit eingeschalteten Tags. In diesem Fall sieht man jederzeit, in welchem (Element-)Kontext sich der Cursor befindet. Das Elementfenster, rechts unten, zeigt dabei an, welche Elemente an der aktuellen Stelle eingefügt werden dürfen. Dass der Editor dabei auf gültige, also DTD-konforme Dokumente achtet, versteht sich von selbst. Das kleine Fenster rechts oben erlaubt die Eingabe von Attributen für das aktuelle Element.

Die Bildschirmdarstellung lässt sich über Cascading Style Sheets steuern. Diese Form der Formatierung wird jedem Anwender mit Web-Kenntnissen entgegenkommen, da es sich um die gleiche Syntax handelt, die auch für HTML von Web-Browsern verstanden wird. Einfache CSS-Anweisungen lassen sich über einen Editor mit Formularen einstellen. In komplizierteren Fällen empfiehlt es sich, das Style Sheet über die Tastatur einzugeben. Die Unterstützung von XSLT als Stylesheet-Sprache ist zweifellos auch zu begrüßen, da die Möglichkeiten weit über CSS hinausgehen. Intern wird hier der Explorer zur Darstellung eingesetzt.

Abbildung 43: Die Formatierung am Bildschirm wird über CSS gesteuert

Abbildung 44: XMetal zeigt Grafiken selbstverständlich auch direkt an

XMetal macht einen guten Eindruck und ist als professioneller Editor zu empfehlen. Allerdings ist es ein wenig überraschend, dass man dem Programm anmerkt, dass es neu auf dem Markt ist. Einige Kinderkrankheiten hätte man bei einem Produkt einer erfahrenen SGML-Firma nicht erwartet. Es scheint, als ob mit dem Rückzug aus dem SGML-Engagement nicht nur die Produktlinie von Softquad kleiner wurde, sondern auch die damit gesammelte Erfahrung.