Die Terminologie, die zur Beschreibung von
XML-Dokumenten verwendet wird, ist innerhalb
dieser Spezifikation definiert. Die in der
folgenden Liste definierten Begriffe werden benutzt, um jene
Definitionen zu formulieren und die Aktionen eines
XML-Prozessors zu beschreiben.
- darf (may)
-
Konforme Dokumente und XML-Prozessoren
dürfen sich so verhalten, wie beschrieben, müssen es aber
nicht.
- müssen/nicht dürfen (must)
-
Konforme Dokumente und XML-Prozessoren
müssen sich/dürfen sich nicht so verhalten, wie
beschrieben, andernfalls sind sie
fehlerhaft.
- Fehler (error)
-
Eine Verletzung der Regeln der Spezifikation; die
Konsequenzen sind nicht definiert. Konforme Software darf
Fehler erkennen und anzeigen und anschließend
weiterarbeiten.
- Kritischer Fehler (fatal error)
-
Ein Fehler, den ein konformer
XML-Prozessor
erkennen und an das
Anwendungsprogramm melden muss. Nach der Erkennung eines
kritischen Fehlers darf der Prozessor die Verarbeitung
fortsetzen, um nach weiteren Fehlern zu suchen und diese
dem Anwendungsprogramm zu melden. Um die Fehlerkorrektur
zu unterstützen, darf der Prozessor nichtverarbeitete
Daten des Dokuments (mit vermischtem Text und Markup) dem
Anwendungsprogramm zur Verfügung stellen. Wenn ein
kritischer Fehler aufgetreten ist, darf ein Prozessor die
normale Verarbeitung nicht fortsetzen. Dies heißt
insbesondere, dass er keine weiteren Daten oder
Informationen über die logische Struktur des Dokuments an
das Anwendungsprogramm weiterleiten darf, wie es normalerweise
geschieht.
- benutzeroptional (at user option)
-
Konforme Software
darf oder muss (in Abhängigkeit von dem Modalverb im Satz) sich so verhalten wie
beschrieben. Sie muss dem Benutzer eine Möglichkeit
einräumen, das beschriebene Verhalten ein- oder
auszuschalten.
- Gültigkeitsbeschränkung
(validity constraint)
-
Eine Regel,
die für alle gültigen
XML-Dokumente gilt. Verletzungen von
Gültigkeitsbeschränkungen sind Fehler. Sie müssen
benutzeroptional von validierenden
XML-Prozessoren gemeldet werden.
- Wohlgeformtheitsbeschränkung (well-formedness constraint)
-
Eine Regel, die für alle wohlgeformten
XML-Dokumente gilt. Verletzungen von
Wohlgeformtheitsbeschränkungen sind kritische
Fehler.
- passen (match)
-
- (Strings oder Namen:) Zwei Zeichenketten oder Namen,
die verglichen werden, müssen identisch sein. Zeichen mit
mehreren möglichen Repräsentationen in
ISO/IEC 10646 (zum Beispiel Zeichen in einer
geschlossenen Form und einer Form, die aus einem
Grundzeichen und einem diakritischen Zeichen
zusammengesetzt wird) passen nur, wenn sie die gleiche Repräsentation in
beiden Zeichenketten haben. Benutzeroptional darf ein
XML-Prozessor solche Zeichen in eine
kanonische Form normalisieren. Es wird keine Umwandlung
zwischen Groß- und Kleinschreibung durchgeführt.
- (Strings und Regeln in der Grammatik:) Ein String
passt zu einer
grammatikalischen Produktion, wenn er zur Sprache gehört,
die durch die Produktion erzeugt wird.
- (Inhalt und Inhaltsmodelle:) Ein Element passt zu
seiner Deklaration, wenn es in der Weise konform ist, die in
der Gültigkeitsbeschränkung
gültiges
Element
beschrieben
ist.
- zwecks Kompatibilität (for compatibility)
-
Eine Eigenschaft von XML, die einzig zu
dem Zweck eingeführt wurde, dass XML mit
SGML kompatibel bleibt.
- zwecks Zusammenarbeit (for interoperability)
-
Eine unverbindliche Empfehlung, die dazu dient, die
Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass
XML-Dokumente von existierenden
SGML-Prozessoren verarbeitet werden können,
die älter sind als der WebSGML Adaptions
Annex
.