Auf Grund der weiten Verbreitung von
Word liegt die Frage nahe, ob und wie man damit
XML-Dokumente erzeugen kann. Um eines gleich
klar zu machen: Word ist kein
XML-Werkzeug. Daran ändert auch das gerüchteweise
immer wieder auftauchende Märchen von der
XML-Unterstützung
durch MS Office
nichts. Zum momentanen Zeitpunkt (Februar 2000) ist in Office
keine XML-Unterstützung zu erkennen, die diesen Namen
auch durch die Umsetzung der Generic-Markup-Idee
verdientLesen Sie zu diesem Thema auch den Artikel
Microsoft's XML is More Than Just Standards
[stro99]
[stro99]Microsoft's XML is More Than Just Standards
, David Strom, webreview.com, 1999, http://www.webreview.com/wr/pub/1999/04/02/edge/index.html..
Word bietet jedoch eine Funktion an, die als Basis für die Erzeugung von SGML/XML-Dokumenten dienen kann. Die Rede ist von den Formatvorlagen. Bei einem konsequenten Einsatz von sinnvoll benannten Formatvorlagen lassen sich die so erzeugten Dokumente in SGML/XML umwandeln. Allerdings ist dazu der Einsatz eines zusätzlichen Werkzeugs notwendig. Ein solches ist z.B. das Produkt MarkupKit der Firma Schema. Das MarkupKit erlaubt eine Umwandlung von Formatvorlagen in XML-Elemente. Die dazu notwendigen Arbeitsschritte bestehen also darin, zu einer gegebenen DTD eine Formatvorlage zu erzeugen und anschließend das MarkupKit so zu konfigurieren, dass es die Umwandlung durchführt. Als kleines Beispiel sei folgendes Listing genannt. Die Konfigurationszeilen
<MAP TAGNAME="company" PARSTYLENAME="Firma"> <MAP TAGNAME="name" PARSTYLENAME="Firmenname"/> <MAP TAGNAME="street" PARSTYLENAME="Strasse"/> <MAP TAGNAME="city" PARSTYLENAME="Ort"/> </MAP>
führen bei Verwendung der Formate Firma
,
Firmenname
, Strasse
und Ort
in Word zur
Ausgabe der
folgenden XML-Datei:
<company> <name>...</name> <street>...</street> <city>...</city> </company>
Über die Eingabe muss man hier wohl nicht viele Worte verlieren. Jeder der Word kennt, weiß wie die Benutzung von Formatvorlagen aussieht. Die Konfiguration des MarkupKit ist relativ einfach. Wer sich einen Eindruck von der Vorgehensweise verschaffen möchte, findet auf der Firmen-Site das Handbuch online. Für die Qualität der erzeugten XML-Dateien ist die strikte und konsistente Verwendung der Formatvorlagen unabdingbar. Während der Arbeit findet keine Prüfung auf Gültigkeit statt.
Einige Einschränkungen von Word führen dazu, dass sich eine
tief verschachtelte DTD nicht vollständig in
Formatvorlagen überführen lässtWord kennt nur Absatz- und
Zeichenformate, also eine zweistufige
Hierarchie.. Diese grundsätzlichen
Einschränkungen sind unumgänglich, wenn Word als Editor eingesetzt
werden muss. Im Rahmen des (mit Word) Möglichen, leistet das
MarkupKit gute Arbeit und ist für diese Aufgabe zu empfehlen.